Das Rahmen-Szenario: Der Urknall

Fassungslos starrte Nemo empor. Das Lichtspiel war überwältigend. Wenn es nicht so erschreckend wäre, könnte er sich gewiss für die Schönheit der farbigen Funken begeistern. Doch es war alles andere als schön ...
Alles begann mit einem einfachen Test. Ein Test, der zeigen sollte, dass eine Reise in die Vergangenheit möglich sei. Ein Test, der vorab genau geplant wurde. Doch nicht jede Planung ist makellos. Es wurde nicht nur an der Kühlung der Maschinerie gespart - auch die Sicherung des gelagerten Urans war nicht gewährleistet. Und so kam eines zum anderen. Nemo hatte Glück, dass er sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Forschungszentrum aufgehalten hatte.

Als eines der Trümmer vor ihm ein Auto unter sich begrub, die ersten Schreie laut wurden und die Menschen wahllos umher liefen, um sich vor den Trümmern in Sicherheit zu bringen - erst in diesem Augenblick begriff Nemo die Katastrophe, die er und sein Team ausgelöst hatte. Sein Herzschlag beschleunigte sich, er ließ sein Sandwich aus seiner Hand gleiten und sprintete nun ebenfalls los. Überleben. Das war sein einziger Gedanke.

Und so bemerkte er nicht, dass am Horizont ein Schimmern aufleuchtete. Silbrige Schleier zogen sich über den wolkenlosen Himmel, weiße Blitze folgten ihnen. Sie zuckten wild umher, beinahe unentschlossen wo sie ihre Kraft entladen konnten. Sie verteilten sich in alle Himmelsrichtungen, bis nur noch wenige Lichtblitze über den Horizont jagten. Nemo bemerkte es nicht, wohl aber Amethyst, die sich 319 Kilometer entfernt nur eine Zigarette anzünden wollte und nun überwältigt auf das Schauspiel am Himmelszelt starrte. Sie beobachtete, wie sich die weißen Blitze mit den silbernen Schleiern vermischten, wie sie ihre Ladung entluden - an mehr erinnerte sie sich nicht. Einen Augenaufschlag später stand sie mit ihrer Zigarette und ihrem Feuerzeug irgendwo im schwarzen nichts. Irgendwo in der Ferne hörte sie Stimmen. Hin und wieder sah sie weiße Lichter aufblitzen.
Und Nemo? Er hat die Entladung nicht überlebt.

So wie Amethyst ergeht es euch auch. Vielleicht habt ihr das Schauspiel am Himmelszelt bemerkt oder aber ihr wart zu beschäftigt mit dem, was ihr gerade getan habt. Urplötzlich seit ihr in diesem schwarzen Nichts aufgetaucht. Eure Augen müssen sich an die Dunkelheit gewöhnen. Ihr bemerkt, dass ihr nicht allein seid - und ihr bemerkt, dass dort, in der Ferne, weiße Lichter auf euch warten. Doch das ist nicht alles: Ihr seht, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Menschen sind merkwürdig gekleidet, merkwürdig ausgerüstet. Und dann gibt es Menschen, die gar keine Menschen sind! War das dort etwa ein Zwerg? Trägt der Mensch etwa ein Schwert? Und dort hast du doch ganz eindeutig gesehen, wie ein Drache seine Schwingen ausgebreitet hat!
Wo bist du? Oder bist du etwa ... Tot?


Eckdaten:
- Die Kraft, die sich am Himmel entladen hat, hat Portale in jeder Zeit und in jeder Welt geöffnet
- Ihr wurdet durch eines dieser Portale in ein schwarzes Nichts gezogen
- Zusammen mit den Anderen dürft ihr nun durch die Portale schreiten und neue Welten erkunden



(c) Phea (bei Fragen: hier stellen oder per PN!)